News und Berichte 2022

16.11.2022

12.11.22: Rüdiger Höhne und Jana Jacobsen in Hamburg

Bericht von Jeroen Keerl vom TSV Reinbek von 1892 e.V.. Die gesuchte Technik war übrigens Aiki-Otoshi...

"Was ist ein Aikido-Lehrgang und wie läuft so etwas ab?

 

Man verbringt einen Teil des Tages damit, sich mit allerhand Leuten in einem Dojo zu treffen und dabei etwas zu lernen. So zum Beispiel am Samstag den 12. November in Dojo II des ETV in Hamburg.

 

In diesem Dojo setzt man sich erst in einer Reihe, während vorne jemanden sitzt, die / der einem erzählt, wie sehr sie oder er sich freut, so viele Leute zu sehen.

 

In diesem Fall waren das:

Jana Jacobsen (3. Dan Aikikai) für die erste Einheit von 13:00 bis 15:00

und

Rüdiger Höhne (5. Dan Aikikai) für die zweite Einheit, von 16:00 bis 18:00.

 

Die Person, die sich so freut über das zahlreiche Erscheinen, fordert nach dem "Angrüßen"* den anderen Teilnehmern auf zum Aufwärmen, damit man sich bei den späteren Übungen nicht verletzt. Das fängt oftmals harmlos an, kann aber schon bald in schweißtreibender Aktivität übergehen. Ich war nur bei der zweiten Einheit da, kann also aus erster Hand bestätigen, dass Rüdiger hier keine Ausnahme ist. Bei Jana vermute ich das Gleiche - hier und dort wurde das zumindest berichtet...

 

Sowohl bei Jana als auch bei Rüdiger war "Mae Ukemi" (Vorwärts Rollen) ein wichtiger Teil des Aufwärmens.

Beiden schauen wohl gerne Shaun das Schaf oder andere "Stop-Motion"-Filme**: Vorwärts rollen, so langsam wie es nur geht, mit Pausen im Bewegungsablauf. So ließ Rüdiger in Paaren arbeiten: Einer ging Shikko rückwärts und ließ dem anderen Partner dessen Rolle anhalten, wie es ihr / ihm beliebte. Das brachte mir mehrere Erkenntnisse, zwei Drittel davon von Rüdiger noch mal erklärt und vorgeführt. Ein Drittel stammt aus eigener Beobachtung.

 

Einige Aikidoka hatten wohl Rechnungen offen mit ihrem Übungspartner: Die Stellen, an der manch eine/r zum Anhalten gebracht wurde, waren mit Bedacht und einer gehörigen Portion Schadenfreude ausgewählt!

Nicht nur Kyu-Träger, sondern auch einige Dan-Träger hatten so ihre Schwierigkeiten beim langsamen Rollen auf dem rechten Pfad zu bleiben. Es schadet keinem, sich regelmäßig wieder auf die Grundlagen zu konzentrieren - gerade nach Jahrzehnten schleichen sich dann doch "Bequemlichkeiten" ein, die bei dieser Art der Übungen gnadenlos offengelegt werden. 

 

Anschließend gab es Fall-Übungen der seltenere Art:

Auf dem Bauch fallen bzw. abrollen.

Hä?! Das gibt es?

Jo, zum Beispiel, wenn der Partner einem beim "Ikkyo Ura Waza" fast senkrecht nach unten führt:

Blöd, denn senkrecht runter, da sind bei den meisten Menschen die Beine. Die müssen also aus dem Weg.

Lösung: Mit beiden Beinen gleichzeitig nach hinten austreten, die Schwerkraft erledigt den Rest.

Die Landung kann man dann mehr oder weniger graziös erledigen. Einige schwebten wie eine Feder gen Boden - anderen (Also ich) auch: Als abgesoffenes Daunenkissen - Platsch.

Erst übten wir das "klassisch" - Ikkyo aus dem Stand, danach auf Knieen.

Weiter ging's - bei gleicher Eingang (Ai-Hanmi) ging es von Ikkyo zu Kote-Gaeshi und dann Ude-Kime-Nage. Nicht nur ich hatte anfänglich Probleme mit dem "inneren" Arm - mein Muskelgedächtnis wollte diesen, wie vorhin beim Kote-Gaeshi, "oben" haben.

Rüdiger hat dieses Thema noch mal aufgegriffen und sehr anschaulich erklärt.

Danach ging es deutlich "direkter" zur Sache!

Keine großen Kreise oder viele Schritten:

Stoß, Schritt, Wurf. BÄM!

(Schriftstellerische Freiheit - das "BÄM!" gehört hier einfach hin, finde ich!)

Schon ein Kontrast-Programm, denn man neigte dazu eher "robust" vorzugehen als Nage, aber dabei war es eben wichtig, hier "weich" zu bleiben und erst beim Wurf die nötige Überzeugungskraft hineinzulegen.

Diese vorletzten Übungen schienen mir persönlich eine Ewigkeit zu dauern - Dauer-Vollgas: Angreifen, Rollen, Aufstehen, Angreifen. Oder "Begleiten", Schritt, Wurf (BÄM!) - im Sekunden-Takt.

Am Ende dann etwas verschnaufen: Ushiro Ryote Tori - man umgreift beide Handgelenke des Partners von hinten, mit beiden Händen.

In der Bewegung heißt das: Lauf, Forrest, lauf!

Erst: Technik frei. Schön, da kann man eine Menge lernen und / oder verbessern!

Danach: Gleicher Angriff, aber dieses Mal wird der Angreifer aus der Balance gebracht und buchstäblich von den Füßen gehoben.

(An Rüdiger: Ich finde den Namen nicht, Hülfe!)

Nach zwei Stunden war Schluss - Es wurde abgegrüßt und viel Applaus gespendet für die Organisatoren, Gastgeber und den Trainern.

Anschließend gab es das obligatorische Gruppenfoto, hier und dort ein Pläuschen auf der Matte, es wurden Hakama gefaltet und nicht selten fand man etwas später in den Lokalitäten in der nähere Umgebung Grüppchen entspannter (müder) Leute, die gemeinsam noch etwas Essen und / oder trinken.

Also, warum sollte man an Lehrgänge teilnehmen?

Man trifft auf andere Leute, die allen den gleichen Kampfkunst lieben - ein kleines Aikido-Wacken!

Wie bei allen Kampfkünste und Kampfsportarten, ist es wichtig, dass man nicht immer mit dem/den gleichen Partner/n übt.

Bei Lehrgängen kann man mit Partnern aus anderen Dojos trainieren - so bekommen beide Partnern die Gelegenheit mit den "Eigenheiten" des Anderen zu lernen.

Insbesondere bei kleineren Dojos gibt es oftmals nicht viele Dan-Träger. Ganz anders bei Lehrgängen, da sind sie meistens in der Mehrheit - gerade für Kyu-Träger eine großartige Gelegenheit dazu zu lernen!

Also: Bis zum nächsten Lehrgang!

(Ich beende jetzt diesen Bericht und hoffe, dass meine Frau mir bald hilft meine Arme wieder vom Schreibtisch herunterzuheben - aus einem unerfindlichen Grund namens Rüdiger sind meine Arme und Schultern ein wenig ... verkatert ... )

*Nicht zu verwechseln mit Angrillen - welches üblicherweise im Frühsommer stattfindet. Angrüßen kann man zu jeder Tages- und Jahreszeit in jedem Dojo.

** https://de.wikipedia.org/wiki/Stop-Motion "


24.08.2022

20.08.22: 15 Jahre Musubi e.V. mit Andreas Jürries

Am 20.08. luden Sven und Heike Hansen zum 15 jährigen Jubiläum des Musubi e.V. zu einem Lehrgang mit Andreas Jürries nach Lütjenburg ein. Insgesamt 16 Aikidoka aus Flensburg, Elmshorn, Hamburg, Prisdorf und weiteren Dojos fanden sich auf der Matte wieder. In der ersten Einheit zeigte Andreas auf Ikkyo basierende Techniken, in der zweiten Einheit wurde eine fünfteilige Waffenkata mit Stock und Schwert geübt. Im Anschluss fand sich der Großteil der Teilnehmer im Garten der Hansens wieder, wo für das leibliche Wohl reichlich gesorgt war. Im Namen aller Teilnehmer sei Andreas, Heike und Sven ganz herzlich für diesen schönen Lehrgang gedankt!
Die Fotos können wie immer gerne über Andre Ruhland bezogen werden.
Text und Bilder: Andre Ruhland

22.08.2022

Aikido-Intensiv-Wochenende 13./14.08.22

Dieses Jahr starteten wir mit dem Konzept intens4you in Hamburg. 

Mit Unterstützung des Landesverbandes Norddeutschland konnten wir im schönen Dojo der Aikido Schule Hamburg für ein Wochenende unseren Lehrgang ausprobieren: Ein Lehrgangskonzept, das von den Teilnehmenden selbst organisiert wurde. So gab es keine festen Lehrer:innen. Die Einheiten und anfallende Aufgaben wurden unter den anwesenden aufgeteilt. Jeder war eingeladen, sich einzubringen. Die Bewegung und das Miteinander standen im Vordergrund.

 

Gemeinsam viel Trainieren, Essen, Schlafen

Getreu diesem Motto starteten die meisten bereits Freitag im AikidoKontor bei Thomas Domroeß. Nach einer leckeren Stärkung vom Grill ging es direkt in die Barnerstraße. Betten aufbauen und Energie tanken, denn am nächsten Tag ging es früh los, sehr früh...ein Wochenende mit 13 Stunden Aikido bei ca. 30 Grad stand bevor.

 

Dennoch haben alle mitgemacht. Es war ein schönes, intensives Miteinander, wir haben gemeinsam trainiert, unterrichtet, uns bei den Aufgaben gegenseitig geholfen und unkompliziert und lecker gespeist.

 

Insgesamt eine intensive, runde Sache - ziemlich rund - gegen Ende vielleicht bei manchen etwas eckiger 😜🤣

 

Wir sind voll Vorfreude auf das nächste Mal.   

Text: Andreas Timm, Birgit Schindler
Fotos: Andreas Timm, Birgit Schindler, Thomas Domroeß

04.07.2022

Kinder- und Jugend-Lehrgang 11.+12.06.2022

Endlich durften wir wieder übernachten!!! Und Aikido am Strand!!! Wie toll!! - Das haben gleich 16 Aikidoka genutzt.

 

Jana hat diesen Lehrgang in Flensburg geplant und organisiert, doch leider war sie erkrankt. Sollte das Ganze nun nicht stattfinden? Nein auf keinen Fall!! Andreas, Marie und Silke haben sich für diese Sache zusammengetan und das Ding gerockt. Wie war das Motto? Vertrauen, Achtsamkeit und Konzentration. Davon gibt es jede Menge im Aikido.

 

1. Einheit: Geschüttelt, gedehnt und gedreht haben wir uns zum Aufwärmen. Shikko und andere Grundübungen folgten. Neu für die Aikidoka: Mae Ukemi über die hintere Schulter, Kreuzrolle oder eingedrehte Rolle.

 

Eingang war abholen des Angreifers, dann Kokyu nage werfen, dann haben beide zusammen bewegt. Tori kommt und greift aihanmi katate dori, Tenkan Ikkyo omote dann folgte ryo te dori Und dann Ikkyo henka waza.

 

Gemeinsames Spiel „Löwe“

 

PAUSE: Kuchen satt!! Mindestens vier verschiedene Sorten😉

 

2. Einheit: Vertrauensübungen. Fallen lassen und auffangen! Führen und geführt werden. Aktion „Ramm-Scooter“. Dann die Frage: Was hat das alles mit Aikido zu tun? Es „folgten“ jede Menge wohl überlegter Antworten. Andreas war mit der Aufgabe „suwari waza taisabaki“ dran und dann noch um den sitzenden Partner herum, das sorgte für jeden Menge Spaß und Anstrengung. Ikkyo omote und ura durften jetzt nicht fehlen.

 

Die 1 Min Challenge wurde wie folgt durchgeführt: Eine Person pro Trainingspaar führt 60 sec. lang Ikkyo (es wurde jeder Hebel gezählt). Nach einer Pause erfolgt ein Wechsel der Aufgaben, dann sollte erneut gezählt werden. Fazit: Alle Paare hatten sicher verbessert! Warum, war die Frage in der Runde? Schnelleres Aufstehen, und der Angriff wurde eher aufgenommen.

 

Dann Aufstellung in Gruppen: Ryotetori uchikaiten Kokyu nage.

 

Spiel: Sternestaub.

 

Feedbackrunde: Was hat gefallen und was war neu?

 

Herausforderung in der Jugendherberge: Das Betten beziehen! Ansonsten wurde gegrillt und Stockbrot gebacken und ganz viel Im Wald und im Flussbett herumgetobt. Todmüde sind dann alle ins Bett gefallen.

 

Sonntagmorgen um 7:00 Uhr gings dann weiter: Frühstück, Sachen packen und um kurz nach 9 Uhr haben wir den Bus in Richtung Strand genommen. Klasse! Das war geschafft! Und das Wetter? Kein Regen mehr!

 

3. Einheit: Sonnengruß, Rollen und Stocktraining im Sand folgten, was für ein Spaß! Einige haben sogar nach dem Unterricht weiter geübt, prima.

 

Herzlichen Dank an den Landesverband, der uns das Event ermöglicht hat, herzlichen Dank an die Aikidoka und deren Eltern, die uns vertraut haben und herzlichen Dank an Marie und Andreas die spontan eingesprungen sind.

 

Schade, dass keine Aikidoka von anderen Gruppen dabei waren, bestimmt das nächste Mal!!

 

Text und Bilder: Silke Makowski



07.06.2022

Pfingstlehrgang 2022 in Pulheim

Man übt Aikido, um Aikido zu üben!!!

 

Trotzdem stellen Prüfungen eine gute Gelegenheit dar, den eigenen Fortschritt zu überprüfen und diesen einer größeren Öffentlichkeit vorzustellen. Dies war auch in diesem Jahr beim Pfingstlehrgang für 11 VertreterInnen des Aikikai-Norddeutschland der Fall, die Prüfungen vom 1. bis zum 3. Dan bestanden haben (bei insgesamt 31 Prüflingen für den 1. - 3. Dan). Wir gratulieren sehr herzlich und sprechen eine hohe Anerkennung für den Fleiß der Prüflinge wie auch an die Dojos aus, die dies durch eine gute Ausbildung und Betreuung - auch unter Pandemiebedingungen - möglich gemacht haben. Ein Glückwunsch geht an:

 

1. Dan:

Boris (TSV Reinbek)

Masako (AikidoKontor Hamburg)

Ralf (ETV Eimsbüttel)

Sebastian (Aikido-Schule Greifswald)

Stefan (AikidoKontor Hamburg)

Andreas (TSV Prisdorf und AikidoKontor Hamburg)

Vicky (TSV Reinbek)

 

2. Dan:

Mathias (AikidoKontor Hamburg und SG Motor Boizenburg)

Nele (AikidoKontor Hamburg)

 

3. Dan:

Jana (Tokai Sports Flensburg und JK Elmshorn)

Marina (Aikikai Greifswald und Aikido-Schule Greifswald)

 

Wir bedanken uns beim Aikikai Deutschland e.V. für die Organisation des Lehrgangs wie auch der Abendveranstaltung, bei den eingesetzten LehrerInnen für die Gestaltung der Lehreinheiten und auch bei den ALP-VertreterInnen für die Abnahme der Prüfungen.

 

Nicht vergessen wollen wir natürlich Meister Asai, der die letzte Einheit des Lehrgangs und auch die Oberaufsicht der Prüfungen übernommen hat. Auch an dieser Stelle übersenden wir nochmal einen Herzlichen Glückwunsch zum 80. Geburtstag und eine Anerkennung für die immense Lebensleistung.

 

Text und Bild: John Mager


20.05.2022

Tandem–Lehrgang (Jung vs. Halbalt) in Flensburg - 07.05.22

Und hier noch ein kurzer Bericht zum 2. Teil des Tandem-Lehrgangs in Flensburg am 07.05.22 von Axel Makowski von Tokai Sports Aikido Iaido Yoga Flensburg. Den Bericht zur ersten Hälfte des Tandem-Lehrgangs von Andre Ruhland haben wir leider wegen Arbeitsbelastung nicht hinbekommen:
"Leider konnten nach der Pause nicht mehr alle Teilnehmer aus der 1. Einheit mitmachen. Dafür kam dann noch jemand aus Flensburg dazu. Die reine Gymnastik habe ich eher kurz gehalten und dafür den Elementen Atmung und Energiefluss mehr Zeit eingeräumt. Dazu gehörten dann u.a. tori-fune (die Bewegung des Ruderers). Bei der speziellen Ki-Atmung habe ich die 3 Körperverschlüsse (Bandas) mit Kinn, Bauch und Anus erklärt, und anhand bestimmter Atemübungen gezeigt, wie damit eine Ki-Anreicherung geübt werden kann. Dann noch die Schüttelübung aus dem Qigong, um den Energiefluss im ganzen Körper anzuregen.
Atmung und Ki-Fluss waren dann auch meine Schwerpunkte im Unterricht. An Techniken habe ich als Angriffsform katate-ryote dori gewählt, und daraus verschiedene vor allem kokyo Techniken gezeigt.
Als Besonderheit gab es dann noch die „Bergübung“ wo tori in der Mitte steht (gedanklich) in die Berge schaut, und wechselnd von links und rechts angegriffen wird, das in zwei Gruppen mit je 7 Personen.
Zum Ende dann noch die bekannte Atemübung der drei Kreise (Halbkreise der Füße, Arme und Hände).
Im Anschluss an den Lehrgang haben sich bei sonnigem Wetter einige noch privat bei uns zu Hause getroffen. Es wurde ein Buffet aufgebaut, alle haben eine Kleinigkeit mitgebracht, es wurde reichlich gegrillt, und wir haben uns bei Getränken intensiv ausgetauscht.
So ging ein toller Lehrgang zu Ende."

30.04.2022

Der etwas andere Osterlehrgang - Ostern 2022 in Hamburg

Nach der Absage des Osterlehrgangs durch Meister Asai Anfang Februar hatte sich der Landesverband Aikikai-Norddeutschland e.V. kurzerhand entschlossen, den Aikido-Übenden im Norden ein Rumpfersatzprogramm anzubieten: Mehr bzw. überhaupt Aikido ist immer besser als weniger bzw. gar kein Aikido. Und Schoko-Ostereier kann man auch vor und nach dem Training essen.

 

Alle Prognosen in Bezug auf die Corona-Zahlen gingen in die "richtige" Richtung, ein Hygienekonzept ist ja mittlerweile auch schnell erstellt - insofern sprach nichts dagegen. Letztendlich haben wir unter "0G-Bedingungen" mit einer dringenden Bitte um vorherige Schnelltestung geübt. Das Tragen einer Maske auf der Matte erfolgte in Eigenverantwortung unter Berücksichtigung des eigenen Sicherheitsbedürfnisses. Eine Übernachtung auf der Matte wäre ebenfalls möglich gewesen, hätte sich vor dem Hintergrund der Kosten für einen Sicherheitsdienst aber nur bei höheren TeilnehmerInnen-Zahlen gelohnt. So sind die zugereisten Aikidoka in Hotels, günstig in Jugendherberge, auf dem Campingplatz oder auch - ganz umsonst - privat untergekommen.

 

Angeboten hatten wir in diesem Jahr insgesamt 4 Einheiten mit jeweils 2 Einheiten am Ostersamstag und Ostersonntag (16./17.04.22). Über die beiden Tage verteilt waren ca. 60 Aikidoka auf der Matte - die meisten für den kompletten Lehrgang. Viele kamen natürlich aus dem Norden - wir hatten aber auch Übende aus Bayern, NRW, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Berlin-Brandenburg und sogar aus dem Ausland (ich hoffe, ich habe keinen vergessen). Wir danken hier für das Kommen und die damit verbundene längere Anreise.

 

Als LehrerInnen standen Fredy Jahr vom Judo-Klub Elmshorn, Silke Makowski von Tokai-Sports, Thomas Domroess vom AikidoKontor Hamburg und Rüdiger Höhne vom TSV Reinbek zur Verfügung. Wir danken für die Übernahme der Einheiten. Der Einsatz der verschiedenen LehrerInnen war übrigens ein Konzept, das bei den SchülerInnen auf der Matte sehr gut ankam: Unterschiedliche didaktische Schwerpunkte ergänzten sich gegenseitig und machten die bunte Reichhaltigkeit des Aikidos unter dem gemeinsamen Dach des Aikidos von Meister Asai sehr gut deutlich. Dass die Halle wunderschön ist und die Sonne lachte, zahlte natürlich ebenfalls auf eine entspannte Stimmung ein.

 

Am Sonntag konnten wir zusätzlich zu den Lehrgangseinheiten noch Prüfungen bis zum 1. Kyu anbieten - nachdem der Lehrgang in Elmshorn mit Meister Asai ja leider wg. Krankheit ausgefallen war, gab es auch hier einen gewissen Bedarf. Unter der Leitung unseres ALP-Vertreters Thomas Domroess und unter Einbindung der anwesenden Fukushidoin wurden drei 1. Kyus geprüft. Wir gratulieren Dana D. von Tokai aus Flensburg, Anne H. und auch Ulli S. (beide Aikido-Schule Greifswald) zu ihren bestandenen Prüfungen.

 

Und dann gab es natürlich noch die so unschöne Weltpolitik. Dass die Matten gelb und blau waren, war natürlich Zufall (aber trotzdem ein kleines willkommenes Zeichen der Solidarität). Bei aller Freude über das eigene Aikido-Üben wollten wir auch ein wenig an die tragische und schlimme Situation in der Ukraine denken und darauf aufmerksam machen. Auf Vorschlag von Silke Makowski hatten sich die vier LehrerInnen darauf verständigt, dass sie ihre Aufwandsentschädigungen den Geflüchteten spenden wollten. Einige TeilnehmerInnen des Lehrgangs sind diesem Beispiel gefolgt - einige haben sogar gespendet, obwohl sie krankheitsbedingt verhindert waren (ein großes Dankeschön dafür). Wir als Landesverband haben dann noch etwas dazu getan, so dass insgesamt 1.500 Euro zusammen gekommen sind. Diese gehen jeweils zu 50% an die Aktion Deutschland Hilft e.V. und an die Uno-Flüchtlingshilfe e.V. (beide Organisationen haben das DZI-Spendensiegel). Mehr geht natürlich immer, aber wir sind trotzdem froh, dass wir - im Sinne der Idee des Aikidos - unseren kleinen Beitrag leisten können, dass die Welt ein wenig leichter und friedvoller wird.

 

Danken möchte ich noch Birgit Schindler für die Lehrgangsorganisation, André Ruhland für die Photos und allen anderen, die zum Gelingen dieser beiden Tage beigetragen haben. Die Stimmung auf der Matte war von einer großen Dankbarkeit für das gemeinsame Üben geprägt.

 

#aikido #aikikai #lehrgang

 

Text: John Mager

Photos: André Ruhland / Birgit Schindler / Thomas Domroess / John Mager


03.04.2022

Kinder- und Jugendlehrgang am 19.03.2022 in Reinbek

Einen schönen Bericht hatte bereits Mathias Quaas aus Boizenburg geschrieben. Ihr findet ihn hier. Auch auf Facebook gab es ja schon das ein oder andere Bild dazu. Einfach mal reinschauen...

 

Danke an alle, die bei der Organisation und Durchführung mitgewirkt haben und an die beiden Lehrer Mathias Quaas und Alexander Kupin. Ich finde es toll, dass wir wieder ein paar Kinder und Jugendliche für einen Lehrgang auf der Matte hatten.

 

Text: John Mager

Bilder: Jana Jacobsen


09.02.2022

Stock- & Schwertlehrgang mit Thomas Domroeß am 29.01.2022 in Prisdorf

Ende Januar hatte der Aikikai-Nord zu einem Stock- und Schwertlehrgang unter der Leitung von Thomas Domroeß (5. Dan) in Prisdorf eingeladen. Es kamen Teilnehmer:innen aus Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Draußen tobte der Wind und wirbelte die dicken Wolken über den Himmel. Drinnen in der Turnhalle wurde in ruhiger, entspannter Atmosphäre coronakonform trainiert.

 

Ca. 30 Aikidoka übten in den ersten zwei Stunden Stocktechniken. Nach einer kurzen Aufwärmphase mit Atemübungen weckte Thomas Domroeß immer wieder den Anfängergeist (SHOSHIN), indem er neue, ungewohnte Übungen mit dem Stock und Variationen der bekannten Techniken präsentierte. Rund ein Drittel der Übenden waren Kyu-Träger:innen, die mit den neuen Abläufen kämpften. Besonders gefallen hat mir die Fußbewegung, bei der die Körpermitte über dem Mittelpunkt stehen bleibt, und beide Füße umgesetzt werden.

 

Thomas Domroeß war erfreut, dass ihm alle insgesamt gut folgen konnten und führte dies auf das häufigere Üben mit Stock und Schwert während der Pandemie zurück. Individuell ging er auf die Schwierigkeiten der Kyu-Träger:innen ein. Auch die tiefgehenden Fragen der DAN-Träger:innen erörterte er ausführlich.

 

In der halbstündigen Pause war dann Zeit, sich an der frischen Luft den Kopf freipusten zu lassen, durchzuatmen und Freundschaften zu pflegen.

 

Im zweiten Teil des Lehrgangs ging es mit dem Schwert weiter. Hier legte Thomas Domroeß besonders Wert auf den Kontakt zwischen den Schwertern, die eine Verlängerung der eigenen Mitte sind,  und die Verbindung der Trainingspartner. Er betonte das dabei entstehende Geräusch, das beim Abgleiten der Klinge entsteht. Und er gab einen geschichtlichen Einblick in das traditionelle Üben bzw. Kämpfen mit dem Schwert bei den alten Japanern, deren kostbare Schwerter lange unversehrt bleiben sollten. Wir lernten zwei Varianten von Hasso und konnten spüren, wie sich dieser Unterschied in der Kata Nr. 6 auswirkte. Ein weiterer Schwerpunkt war die energetische Verbindung der Übungspartner:innen. Rüdiger Höhne und Alexander Kupin zeigten eindrucksvoll, was es bedeutet, miteinander den Ki-Knoten zu knüpfen. Mir ist besonders im Gedächtnis geblieben, dass die treibende Kraft nicht immer der Angreifer in der Kata haben muss.

 

Es war für mich ein bereichernder Lehrgang, bei dem ich am Fluss von bekannten Techniken üben, an der Umsetzung von neuen Techniken feilen und ein Gespür vom Ki entwickeln konnte. 

 

Text: Silvia Hoffhenke

Text O-Töne: Teilnehmer:innen

Bilder: Andre Ruhland

"O-Töne": Folgendes hat mir am Lehrgang gefallen

Mir hat besonders das Feilen an Distanz und Timing in der Stockkata 4 und der Schwertkata 6 gefallen. Und welchen Unterschied es auf Distanz und Timing macht, je nachdem, wie der Hasso ausgeführt wird.

- Die Themen 

- Die Vermittlung

- die muntere Stimmung

Klar auf die Fragen und Bedürfnisse der Teilnehmer ausgerichtet.

Mir haben die kleinen Variationen gefallen. Ich fand die neuen Bewegungsmuster bereichernd.

Die Atmosphäre dass wir konzentriert geübt haben, es jedoch auch Platz für Späße und Lachen gab. Jeder wurde mit seinen Fragen ernst genommen und es wurde die Zeit gegeben, diese Fragen zu behandeln und Probleme zu lösen.

"O-Töne": Das war mein Highlight des Lehrgangs

Mein Highlight war, neue Bewegungsmuster kennen zu lernen und zu üben und nebenbei einen Tipp für weniger rutschige Tabi zu bekommen.

der Kontakt zur Gruppe

Als Rüdiger und Alexander die Kata vorgeführt haben und da noch mehr zu sehen oder spüren war, was ich nicht in Worte fassen kann.

Neue Bewegungen außerhalb der eigenen 'Komfortzone', es macht Spaß immer neues zu lernen.